Nord Zypern, Lefkosia, Famagusta, Dipkarpaz: Urlaub im „illegalen“ Land
Ferien in Nord Zypern sind „etwas“ anders
In Nord Zypern, auf der Insel Zypern, ist so manches anders. Die Insel ist zweigeteilt. Es ist nicht nur der „Links“ Verkehr, ein Überbleibsel aus der britischen Kolonialzeit, die bis 1960 anhielt. Das „normale“ Alltagsleben erinnert an das „Festland“, die Türkei. Im „Norden“ sind die Kosten für den Urlaub erschwinglich.
Abenteuer Nord Zypern
Eine Einheit: Türkei und Nord Zypern
Touristen aus aller Welt besuchen Nord Zypern. Preisgünstige „Billigreisen“ liegen – besonders in der kalten Jahreszeit, im Trend. Natürlich ist auch „Luxus“ im „touristischen“ Angebot.
Ein Urlaub in einem „illegalen“ Land ist voller Abwechslung und diverser Erlebnisse – die es sonst nicht mehr gibt.
Zahlreiche Hotels, aller Couleur, laden ein
Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei.
Ein Ziel: Karpaz Halbinsel mit alten Kloster. 80 km lange schmale Halbinsel mit langen einsamen Sandstränden, unberührter Natur und jahrtausendealten Ruinen, mit Fernblick in Richtung Syrien.
Wild lebende Esel sind ein beliebtes Fotomotiv der Identität in der Stadt Dipkarpaz am Kap Zafer.
Die „Türkische Republik Nordzypern“ ist international isoliert. Es ist ein „illegaler“ Staat. 1974 überfiel die Türkei mit seinen Streitkräften den Nordteil der Insel. Die hier wohnenden ehemals griechischen Zyprioten wurden in Richtung Süden vertrieben. Das De-facto-Regime wird nur von der Türkei anerkannt.
Green Line: Die von der UNO kontrollierte Green Line trennt den Süden vom Norden von Zypern. Nikosia ist durch eine von den UN Soldaten eingerichtete Pufferzone zweigeteilt.
Nicht nur in der Hauptstadt Nikosia kann die „Grenze“ überquert werden.
„Grenzübergang“
„Niemandsland“
Leda Straße Nicosia
Touristen kommen aus aller Welt, besonders aus Europa. Zu Sehen gibt es viel, vor allem die Geschichte der Vergangenheit, die heute allerdings türkisch interpretiert wird.
Das Wetter ist fast immer sonnig. Die Menschen sind sehr freundlich. Gastfreundschaft wird großgeschrieben.
Neue Moscheen recken ihre weißen Minarette in den Himmel. Überall werden diese mit Geld aus dem „Festland“ der Türkei errichtet. Dabei sind die türkischen Zyprer nicht gerade religiös. Mittlerweile leben allerdings mehr als 100.000 Siedler aus Anatolien auf der Insel. Hinzu kommen etwa 40.000 türkische Soldaten. Die türkischen Zyprer könnten bald eine Minderheit sein.
Gespenster Stadt Famagusta Varosha
Zum kostenlosen „Eintritt“ in der Zeit von 8.00 bis 17.00 Uhr muss der Pass zur Kontrolle durch die türkische Polizei vorgelegt werden. Organisierte Gruppenreisen haben hier Vorfahrt.
Bis 1974 war Famagusta eine Touristenhochburg der Mittelmeerinsel. Dann kam der Bürgerkrieg, sodass das frühere Touristenviertel Varosha heute militärisches Sperrgebiet ist: Baden verboten!
Baden verboten! „Niemandland“ Varosha Famagusta
„Als die türkische Armee 1974 den Nordteil der Insel besetzte, erklärte sie das Touristen-Viertel von Famagusta, Varosha, zur Sperrzone – als Faustpfand bei Verhandlungen mit der griechischen Seite. Die meisten Hotels waren in der Hand griechischer Zyprer. Die 1983 verkündete Unabhängigkeit der „Türkischen Republik Nordzypern“ führte zu einem Wirtschaftsembargo, das bis heute in Kraft ist“, erläutert ein „Experte“ und erläutert diverse Details.
Aus der „St.-Nikolaus-Kathedrale“ wurde die „Lala-Mustafa-Pascha-Moschee“
Urlaub im „illegalen“ Land Nord Zypern ist sehr abwechslungsreich.
In der Kochkunst drücken sich die verschiedenen Kulturen und Lebensarten aus, die auf der Insel im Laufe von vielen Jahrhunderten heimisch wurden. Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Essen & Trinken in Nord Zypern wird großgeschrieben:
Die Grundlage einer traditionellen zyprischen Mahlzeit sind die als Meze bekannten kleinen warmen und kalten Speisen, gefolgt von frischem Fisch oder Fleischgerichten. Am Ende einer Mahlzeit wird türkischer Kaffee gereicht. Nationalgetränk ist der Raki – ein Schnaps. Zivania ist ein zyprischer Tresterbrand. Seit dem 14. Jahrhundert wird auf Zypern Zivania aus vergorenem Traubentrester hergestellt. „Zivania bitte kalt und in kleinen Schlucken degustieren“, betont der Brennmeister. Dazu eine „Ceviz Macuna“ Grüne Walnuss genießen.
Fact: Es gibt facettenreiche Gründe die Sonneninsel Zypern zu besuchen. Aphrodite stieg hier aus dem Wasser. Sie war die griechische Göttin der Liebe, der Schönheit, der sinnlichen Begierde, der Sexualität und der Fortpflanzung. Doch die heutige Insel ist zweigeteilt und sofort taucht die Frage auf: Welchen Teil der Insel besuchen?
Aktuell sind Reisen nach Nord Zypern problemlos möglich. Benötigt wird ein Lichtbildausweis. Zu Empfehlen wäre natürlich ein gültiger Reisepass. Vor allem bei den „Grenzpassagen“ zwischen Nord Zypern und Zypern ist dieser von Vorteil. Ebenso beim Mieten eines Autos, wenn beide Länder besucht werden sollen.
Nord Zypern ist auch eine Insel und die Anreise per Flugzeug steht deshalb im Vordergrund. Non Stop Verbindungen – ab Deutschland – gibt es nicht.
Der Airport Ercan Nord Zypern wird nur aus der Türkei angeflogen. Nur via Istanbul, Ankara, Antalya sind Flüge mit einer Zwischenlandung möglich: Da die Türkei als einziger Staat den türkischen besetzten Teil der Republik Zypern als Türkische Republik Nordzypern anerkennt.
Der Fluggast erhält beim Check-in zwei „gleiche“ Bordkarten. Gepäck wird durchgecheckt. Beim „Zwischenstopp“ wechselt die Crew. Die Passagiere bleiben einfach sitzen. Beim Betanken der Maschine erfolgt die Ansage: Nicht anschnallen!
Bisher verlief alles problemlos.
Diese Prozedur „Einreise in ein illegales Land“ verlängert die Reisezeit natürlich, um eine gute Stunde. Aber, so viel Zeit muss sein!
Am „Band“ holt Jeder seine Koffer ab und das Abenteuer Nord Zypern kann starten. Eine Rundreise wäre ratsam, mit anschließenden „Wellnesse“ Urlaub.
Ercan ist der Flughafen des türkischen Nordzyperns und liegt etwa 18 Kilometer südöstlich von Nikosia. Der Flughafen wurde noch von der Kolonialmacht, den Briten, erbaut. Er ist nach dem 1974 beim türkischen Einmarsch gefallenen Piloten Fehmi Ercan benannt.
Ercan wird nur von der Türkei aus angeflogen.
Service
Anreise Fähre: Es gibt einen regelmäßigen Fährverkehr zwischen Famagusta und Mersin an der türkischen Mittelmeerküste. Außerdem verbinden tägliche Fähren die zyprische Hafenstadt Kyrenia mit Tasucu in der Türkei.
In den Sommermonaten gibt es eine zusätzliche Fährverbindung zwischen Kyrenia und dem türkischen Alanya.
Von Berlin nach Antalya sind es rund 3.000 km mit dem Auto oder im Wohnmobil. In den Transit Ländern werden Mautgebühren fällig. Die Fahrt auf der Fähre kostet etwa 100 Euro.
Innerzyprischer Grenzverkehr: Es gibt aktuell keine Einschränkungen für EU-Bürger beim Überschreiten der Grenze.
Aktuell gibt es sieben Grenzübergänge: Fußgängern und Radfahrern stehen die Checkpoints Ledra Palace und Lokmaci in Nikosia offen. Autofahrer benutzen die Übergänge Metehan (Kermia) in Nikosia, Beyarmudu (Pile) unweit der britischen Militärbasis Dhekelia, Akyar südlich von Famagusta, Bostanci nahe Güzelyurt und Yesilirmak westlich von Lefke stehen zur Verfügung.
Achtung: Linksverkehr in beiden Ländern.
Radar Kontrollen sind angesagt und sollten beachtet werden.
Währung: In Nord Zypern wird in TL Türkische Lira bezahlt. Fast überall wird der Euro angenommen.
Trinkgeld ist in der nordzypriotischen Kultur nicht verankert. Allerdings gibt es jede Menge „Gastarbeiter“, die sich ein TG erhoffen. Bitte immer abwägen.
Alle Fans von Spielkasinos werden auf „Ihre“ Kosten kommen, ebenso die Anhänger der „Krypto-Währung“.
Nord Zypern ist international nicht anerkannt.
Es gibt keine Diplomatischen Beziehungen.
Jeder Reisende sollte seinen Versicherungsschutz bedenken, prüfen und abschließen.
Krankenhaus mit „Medizinischer Behandlung“. Kosten ab 140,00 Euro einplanen.
Nord Zypern Adressen
Deutsches Botschaftsbüro Nord-Nikosia, Shakespeare House. Mehmet Akif Avenue No: 29, Koskluciftlik. Northern Nicosia. nordbuero.diplo.de@gmail.com
Nordzypern Tourismuszentrum, Joachimstaler Str. 10-12, D-10719 Berlin. www.nordzypern-touristik.de
Ein Beitrag von Gerald H. Ueberscher.
Ueberscher Fact: Reisen ist einfach schön. In der heimatlichen Region oder in ferne Länder. Rügenfähre nach Schweden. In China Konfuzius aus Qufu besuchen oder die Vatikanstadt Vatikanstaat. Italien lockt: Eat Jesolo: Probieren Sie uns. Donau so blau. Von Sydney zum Outback. Einfach Neuseeland. Das Heilige Gelobte Land besuchen. Am Iguazu Wasserfall sein und Machu Picchu in Peru besichtigen dem folgt Chile Südamerika. Ecuador liegt am Äquator dem folgt das Sonnenziel DomRep und die Königin von Saba – alles lohnenswerte Reiseziele. Die Weinstraße und die Holdermühle im Lieblichen Taubertal die Färöer Inseln und natürlich Helgoland Life erleben oder das Ostseebad Dierhagen. Riad, AlUla, Jedda: Ferien in Saudi Arabien mit super Erlebnissen oder in das „illegale“ Land Nord Zypern.
Viel Freude beim Reisen & Speisen wünscht Gerald